Buchrezensionen
Hier finden Sie einige Buchrezensionen die ich für das Reiki-Magazin geschrieben habe


Janesh Vaidya, Immunpower mit Ayurveda
Ein stabiles und leistungsfähiges Immunsystem, wer hätte das nicht gern? Zumal in Zeiten wie der gegenwärtigen, wo Corona und sämtliche damit verbundenen Maßnahmen weltweit mittlerweile ins dritte Jahr gehen. Hilfe zur Selbsthilfe bietet da Janesh Vaidya an, mit seinem Buch „Immunpower mit Ayurveda“. Der Verfasser entstammt einer Familie von Ayurveda-Heilern und präsentiert in seinem Buch nicht nur eine Einführung in das System des Ayurveda, sondern will seinen Lesern auch Hilfestellung geben zur selbstständigen Anwendung von Ayurveda-Prinzipien sowie vom Ayurveda geschätzter und empfohlener Nahrungsmittel. Das aus Indien stammende System der Heilkunst des Ayurveda ist Jahrtausende alt und umfasst eine Fülle an Methoden und Mitteln, den Menschen wieder ins Lot zu bringen.
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Janesh Vaidya gibt in seinem Buch „Immunpower“ eine Einführung in das System des Ayurveda. Er legt dar, dass dieses System so lange existiert, weil es ganzheitlich sei und Körper, Geist und Seele behandle, in jedem Alter, in jeder Lebenslage, es die Entwicklung des Menschen im Blick habe.
Ayurveda lehrt, dass der Mensch aus fünf Elementen bestehe, die im Gleichgewicht miteinander den Körper und seine Funktionen aufbauen und beeinflussen. Gerät eines dieser Elemente aus dem Lot, hat das Folgen für alle anderen. Eines der fünf Elemente ist das Feuer-Element. Es wird Agni genannt und reguliert das Immunsystem. Jeder Mensch gehört laut dem Ayurveda drei Typen an, die durch eine unterschiedliche Betonung der Elemente definiert werden. Die drei Körper- und Gemütstypen heißen Kapha, Pitta und Vata.
Der Verfasser bietet in „Immunpower“ daher mehrere Tests an, damit seine Leser sich selbst mittels Auswertung der Fragen einem dieser drei Typen grob zuordnen können. Es gibt auch Fragen, mit denen die Leser herausfinden können sollen, welcher Typ sie eigentlich von Geburt an sind. Denn bedingt durch das Leben und dessen Einflüsse können die Typen sich verändern, auch wenn die generelle Ausrichtung erkennbar bleibe. Zumindest habe ich das so verstanden.
Die Auswertungen dieser Tests ihrerseits führen wiederum zu einer Reihe von Empfehlungen, durch deren Anwendung man sich selbst helfen können soll, wenn die Harmonie im Körper nicht mehr stimmt. Disharmonie sei erkennbar durch Krankheit oder Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen, die wiederum typspezifische Schwerpunkte haben.
Mittel, diese Unstimmigkeiten zu regulieren, gebe es über die Lebensführung, die Ernährung und Methoden wie Yoga und Meditation.
In seiner Einleitung schreibt Janesh Vaidya: „Die Luft, die wir atmen, ist genau wie das Wasser, das wir trinken, nicht neu, sondern hat im Laufe von Millionen Jahren unzählige Körper passiert.“ Dies derart explizit zu benennen, macht auf Anhieb klar, wie eng alles auf diesem Planeten miteinander verbunden ist und in wechselseitiger Abhängigkeit voneinander steht. Für mich wird daraus ersichtlich, dass Selbstfürsorge automatisch die Sorge für andere Lebewesen und den Planeten als Ganzes mit einbezieht, über die gegenwärtige Generation hinaus.
Wie die Selbstfürsorge aussehen könnte, legt Janesh Vaidya anhand eines Gesundheitsprogrammes dar. Dazu gehört Hinweise für gesunde Ernährung, richtigen Schlaf. Für jeden der drei Typen gibt es unterschiedliche Schwerpunkte: was für denen hinsichtlich Schlaf und Ernährung sowie Lebensrhythmus richtig ist, kann für den anderen falsch sein. Der Verfasser stellt Regeln vor, mit deren Hilfe man sich einen Tagesablauf, passend zum eigenen Typ kreieren kann, gibt zahlreiche Hinweise, die Ernährung betreffend, schlägt Yoga und Meditation als stabilisierende Maßnahmen vor.
Hat Janesh Vaidya am Anfang noch Begriffe aus dem Ayurveda erklärt, so tut er dies hier nicht mehr. Die Yoga-Übungen sind zwar zu kleinen Programmen zusammengestellt. Doch wer keine Ahnung hat, was sich hinter den Namen der Übungen verbirgt, bekommt hier keine Erklärung dafür. An dieser Stelle sieht es so aus, als richte sich „Immunpower“ an jemanden, der sich schon auskennt mit Yoga und Ayurveda. Dafür aber passt der Entwurf des Buches von Anfang an nicht. Auf mich wirkt es so, als wolle der Verfasser sowohl für Leser schreiben, die noch nie von Ayurveda gehört haben und sie auf den Geschmack bringen, doch an einigen Stellen, auch die Lebensmittel und deren Namen betreffend, richtet er sich eher an Leser, die sich auskennen. Die letzteren werden in diesem Buch nichts Neues finden, die ersteren enttäuscht sein, weil sie anfangs eine Hilfe bekommen, quasi einzusteigen, doch dann sich selbst überlassen werden.
Sollte es aber Absicht des Verfassers sein, auf Ayurveda neugierig zu machen und vielleicht eine Therapie bei einem erfahrenen Ayurveda-Spezialisten in Betracht zu ziehen, so hat er mit „Immunpower“ einen Stups in diese Richtung gegeben.
Franziska Rudnick
Janesh Vaidya, Immunpower mit Ayurveda, 272 S., München, 2021; EUR 18,00

Armin Risi, Gott und die Götter
Wer sich gegenwärtig in der Welt umschaut, kann nicht anders als wahrnehmen, dass derzeit ein Zustand erreicht ist, an dem sich die Frage stellt, ob so weitergemacht werden könnte oder sollte wie bisher oder ob alles bisher Bekannte sich womöglich im Umbruch befindet. Könnte es sein, dass wir mitten in einer Phase sind, in der nicht nur die Welt sich wandelt, sondern auch unsere Sicht auf die Welt? Armin Risi würde dies bejahen. Er hat gute Argumente dafür. Sie alle legt er dar in der vierten Überarbeitung seines Standardwerkes „Gott und die Götter. Die prophezeite Wiederkehr des vedischen Wissens.“
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Könnte das Universum anders sein, als gedacht? Die Wissenschaft stößt immer wieder an Grenzen, um diese letztlich weiter zu verschieben. Nicht nur, was den sogenannten „Urknall“ betrifft, das postulierte Ereignis, durch das oder in dem unser bekanntes Universum samt Zeit und Raum entstanden sein sollen. Niemand weiß, was vorher war. Ähnlich verhält es sich mit der Annahme, dass wir Menschen allein im All seien. Denn sonst müsste es doch längst überprüfbare Fakten geben, denen zufolge wir nicht die einzigen intelligenten Lebewesen im Universum sind, die zudem Ausschau nach anderen ebenso intelligenten Wesen halten? Was ist mit den sogenannten UFO-Sichtungen? Immerhin haben die USA kürzlich offiziell zugegeben, dass es dokumentierte Vorfälle gibt, über Sichtungen oder Beinahe-Kollisionen mit Flugobjekten, die in keine bekannte Kategorie passen: „Es ist wahr, wir können nicht erklären, wie sich bewegen“, sagte dazu der ehemalige Präsident der USA, Barack Obama.
Doch gegen die Theorie, dass es im All intelligentes Leben gibt, das mit uns kommunizieren oder uns gar besuchen könnte, sprechen die Gesetze der Physik. Nach ihnen gibt es nichts, das schneller ist als Licht. Die Abstände im All sind enorm. Der Sternenhimmel ist eine Aufnahme von Sternen, wie sie vor unterschiedlich langer Zeit ausgesehen haben, nicht, wie sie jetzt aktuell aussehen. Sollten Aliens Botschaften gesendet haben, so sind die Absender möglicherweise seit tausenden Jahren tot und deren Zivilisationen erloschen, wenn diese Botschaften die Erde erreichen.
Hier kommt Armin Risi mit seiner Botschaft vom multidimensionalen Universum ins Spiel. Die entnimmt er den Veden, altindischen Mysterienschriften, verfasst im Sanskrit. Das Alter der Veden ist nicht genau zu definieren; ein Anhaltspunkt wäre die Schätzung, dass die Texte um 1800 v.Chr. geschrieben wurden. Doch das zugrundeliegende Wissen, das mündlich überliefert wurde, ist weitaus älter. Die Veden liefern eine Zusammenschau von Wissen aller Art, sei es geistes- oder naturwissenschaftlich. Wer sich auf die Lektüre von „Gott und die Götter“ einlässt, bekommt Einblicke in eine Welt, ein Wissen einer Kultur, die äußerst komplex und reichhaltig ist. In den Veden werden beispielsweise Dinge beschrieben, die erst jetzt von der Quantenphysik entdeckt worden sind und die jetzt von der Astronomie entdeckt werden. Oder, könnte man sich während der Lektüre fragen: gab es diese Entdeckungen schon einmal und sind sie nur in Vergessenheit geraten?
Wer sich auf „Gott und die Götter“ einlassen möchte, braucht Geduld und einen langen Atem. Doch es lohnt sich. Auf diesem Buch sollte ein Warnhinweis stehen: „Achtung! Die Lektüre könnte ihr bisheriges Weltbild grundlegend ändern.“ Wer immer schon geahnt hat, dass die Dinge nicht so sind, wie sie offiziell dargestellt werden, wird sich durch „Gott und die Götter“ in seinem Gefühl bestätigt finden – und nicht nur das: er bekommt Fakten geliefert. Fakten, die beim Lesen den Atem rauben können. Ein Beispiel, das im Buch detailliert beschrieben wird, ist die Existenz eines Turms in Indien, der selbst nach heutigen Standards der Technik fast nicht zu bauen wäre. Doch dieser Turm reicht in eine Zeit zurück, in der die Menschen – wie die Wissenschaft heute vermutet – nur Elefanten und Sandrampen zu Hilfe hatten.
Armin Risi hat mit „Gott und die Götter“ ein Werk verfasst, das in seiner Tiefe nicht durch einmaliges Lesen ausgelotet werden kann. „Gott und die Götter“ möchte mehrmals gelesen werden. Zu Beginn habe ich mich schwer getan mit der Menge an Begriffen aus dem Sanskrit. Es gibt ein Glossar dazu und eine Hilfe, wie die Begriffe auszusprechen sind. Dennoch ist es eine komplexe Lektüre, die ihre Zeit braucht.
Auch die Beschreibung, wie das Universum aufgebaut ist, seine Größe und Zeiträume, braucht einen langen Atem dessen, der sie liest. Zumal dann, wenn man sie parallel dazu abgleicht mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Alter des Universums, in dem wir uns aktuell befinden.
Gewünscht hätte ich mir zu den zahlreichen Illustrationen im Buch noch eine weitere: eine grafische Darstellung der Hierarchie der vedischen Gottheiten und ihrer Beziehungen zueinander, so wie der Welten, die sie erschaffen.
Die vedische Kosmologie sprengt alles, was heute von der Wissenschaft gewissermaßen ertastet wird. Die Kosmologie der Veden mutet mich an wie der Elefant in dem aus Indien stammenden Gleichnis von den Blinden, die alle jeder einen unterschiedlichen Körperteil des Tieres halten und den für das ganze Tier wähnen. Armin Risi leistet mit seinem Werk einen Beitrag dazu, den sinnbildlich Blinden zu helfen, einen Eindruck von der Größe des ganzen Tieres zu erhaschen.
Franziska Rudnick
Armin Risi, Gott und die Götter. Die prophezeite Wiederkehr des vedischen Wissens, 410 S., Jestetten und Zürich, 2020; EUR 24,00

Dr. med. Susanne Esche-Belke, Dr. med. Suzann Kirschner Brouns, Re-Power
Nach „Midlife Care“ haben die Ärztinnen Dr. med. Susanne Esche-Belke und Dr. med. Suzann Kirschner-Brouns mit „Re.Power“ einen weiteren Ratgeber verfasst, der komplexe Sachverhalte leicht und locker erläutert. Auch dieser Ratgeber soll helfen, die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen. Das wichtigste Stichwort hier lautet „LESS“ – Weniger.
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Schon der Einstieg in „Re-Power“ macht klar: 20 Prozent der menschlichen Gesundheit werden durch die Gene beeinflusst, aber 80 Prozent durch den Lebensstil. Doch die Autorinnen betonen: „Das soll weder Allmachtsfantasien beflügeln noch in Selbstoptimierungsstress ausarten, 80/20 zeigt uns aber die Chancen für ein gesundes, langes Leben …“
Wie diese Chancen genutzt werden können, zeigen sie in einer leicht verständlichen Sprache, so, als würde eine gute, medizinisch versierte Freundin es erklären. Das war schon die Stärke ihres ersten Buches, „Midlife-Care“. Diesmal jedoch wird der Lesegenuss beeinträchtigt. Es scheinen in „Re-Power“ erheblich mehr „denglische“ Brocken eingestreut, die ein wenig zu locker-flockig und gewollt klingen. Muss es denn wirklich immer „LESS“ heißen statt „weniger“? „Journaling“ statt „Tagebuch schreiben“? Oder „Gossip“ statt „Klatsch und Tratsch“? Nicht alle, die dieses Buch auf Deutsch lesen, sind derart vertraut mit englischen Begriffen, dass alles sofort verstanden wird. „Milk-A-Likes“ – was ist das? Aha, Milchersatzprodukt, Hafer- oder Mandelmilch oder eine andere pflanzliche Milch anstelle von Kuhmilch. Man kann es sich vielleicht denken – dennoch wirkt auf mich die überreichliche Verwendung denglischer Begriffe gekünstelt und, langfristig betrachtet, würde es mich vom erneuten Lesen abhalten. Wenn da nicht das letzte Kapitel wäre, das mit seinen Anregungen für das seelische Wohlergehen das Buch abrundet, mit nur wenigen denglischen Wörtern. Es geht also doch.
Positiv an Re-Power ist gleichwohl der Ansatz der Autorinnen, das Bewusstsein der Leserinnen für die Pflege der eigenen Gesundheit zu schärfen. „Re-Power“ ist definitiv ein Buch nur für Frauen.
„Re-Power“ ist in vier große Blöcke unterteilt. Sie tragen Namen wie: „Health-Care”, „Heart-Care”, „Mind-Care” und „Soul-Care”. Alles klar? Es geht um die Gesundheit des Darms, die Pflege des Herzens, des Geistes und der Seele.
Wer sich um den Darm kümmert, stärkt damit Immunsystem und Psyche. Für die Pflege des Herzens ist wichtig, der Schilddrüse zu helfen, ohne deren Hormone kaum etwas geht im Körper. Die Fürsorge um die Nebennieren und den Vagus-Nerv kommt dem Geist zugute, der Seele hilft es, die Geschlechtshormone im Fokus zu haben. Gemeinsames Element dieser Blöcke und aller in ihnen vorgestellten Maßnahmen ist die Reduktion von – Stress. Aber nicht nur der sollte reduziert werden. Da gibt es noch mehr, wozu die Autorinnen raten. Der gute Umgang mit sich selbst, die Fürsorge für sich selbst läuft über die Ernährung, über Bewegung, Achtsamkeit, Meditation und vieles andere, was gut tun kann.
Das Buch ist dicht gepackt mit neuem medizinischen Wissen und auch Erklärungen zu den verschiedenen Einsichten, die in jüngerer Zeit aufgetaucht sind. Wer etwa Probleme mit der Schilddrüse hat, sollte Weizenmehl und generell glutenhaltiges Getreide meiden. Die Autorinnen erklären auch, was sich dahinter verbirgt und warum Gluten kritisch ist. Elementar wichtig ist dieser Sachverhalt etwa bei Schilddrüsenerkrankungen, besonders im Falle der immer häufiger werdenden Hashimoto-Thyreoiditis, einer autoimmunen Schilddrüsenentzündung. Dabei stellen die Autorinnen in „Re-Power“ Aspekte vor, die nicht nur jene nachdenklich machen dürften, die Gluten nicht vertragen, sondern die letztlich alle angehen, die an gesunder Ernährung interessiert sind.
Für manchen mag das Wissen, das in „Re-Power“ zusammengetragen ist, zu komplex sein. Neben den denglischen Floskeln finden sich medizinische Begriffe. Doch diese sind verständlich. Gleichwohl ist „Re-Power“ kein Buch, das man eben rasch verschlingt, um sich dann anderen Themen zu widmen. Vieles von dem, was in „Re-Power“ vorgestellt wird, macht nachdenklich und regt an, es auszuprobieren. Das auf dem Cover versprochene 28-Tage-Programm ist mehr eine Anregung denn eine umfangreiche Anleitung. Dafür hätte es eines eigenen Buches bedurft. Aber wer weiß, vielleicht kommt es ja noch, das „Workbook“ zu „Re-Power“? So enthält das skizzierte 28-Tage-Programm genug Anregungen, die ermöglichen, dass man sich selber auf die Suche machen kann, nach dem, was dem Körper und der Seele gut tut.
Fürsorge für sich selbst kann auf mancherlei Weise geschehen. Das wichtigste dabei, so schreiben die Autorinnen schon am Anfang, „ist die Einstellung, in der ich mich selbst betrachte. Im besten Falle liebevoll.“
Mit „Re-Power“ legen die Verfasserinnen gute Argumente für den liebevollen Blick auf sich selbst vor. Denn trotz einiger kritischer Aspekte ist dies zugleich ein Buch, das zum Staunen darüber einlädt, was für ein Wunder der menschliche Körper und wie subtil in ihm alles miteinander verwoben ist.
Franziska Rudnick
Dr. med. Susanne Esche-Belke, Dr. med. Suzann Kirschner Brouns, Re-Power. Gesund. schlank und glücklich mit Hilfe unserer wichtigsten Organe, 256 S., Köln, 2021; EUR 20,00